Für unsere kleinen Gäste ist der Gemeinschaftsgarten ein Paradies. Sie erleben viele Tiere hautnah. Hühner können gefüttert werden mit Salatblättern und Körner. Bienenvölker können aus der Nähe beobachtet werden, wie sie aus ihren Stöcken ein- und ausfliegen. Hummeln und Bienen sind auf den Blüten zu sehen. Sie lernen, sich vor Wespen, die schon an manchen überreifen Pflaumen nagen, in Acht zu nehmen.
Heute gehen wir auf Schmetterlingsjagd. Eigentlich nur ein Spiel, um die Schmetterlinge von ganz nah beobachten zu können. Denn mit der Hand fangen lassen sich die Falter natürlich nicht. Wir – das ist die kleine Svenja, die zusammen mit mir auf die Suche nach Schmetterlingen geht. Svenja besucht mit ihrer Mutter und ihren Brüdern den Garten seit einiger Zeit regelmäßig, schaukelt gern auf der Schaukel unter dem Nussbaum und entdeckt jedes Mal etwas Neues.
Heute lassen sich Svenja und ihr Bruder auf der Schubkarre von Lothar durch den Garten chauffieren. Der Bruder sagt, es sei kein Auto, sondern ein Lastwagen. Denn sie transportieren gerade Gartenabfall zum Komposthaufen. Nicht Mallorca ist ihr Ziel, sondern das Kompostland.
Heute gilt es den Schmetterlingen ganz nahe zu kommen, bevor sie wegfliegen. Auf die Kohlweißlinge, die im Garten herumflattern, haben wir es nicht abgesehen. Die Admirale und Pfauenaugen lassen sich merkwürdiger Weise in diesem Sommer kaum in unserem Garten sehen. Der Distelfalter hat uns auf seiner Wanderung aus dem Süden wohl auch noch nicht erreicht. Aber den zitronengelben Falter, den sehen wir auf den Blütenbeet der Kornraden und Zinnien. Es ist wohl schon die Sommergeneration, noch ganz frisch und nicht abgeflattert in seiner Farbe. Und das weiße Weibchen des Zitronenfalters ist auch zu sehen.
Svenja sieht die Falter auf den Blüten sitzen und jedes Mal, wenn sie mit ihrer Hand nach dem Falter greift, ist er schon fort geflogen. „Weißt Du, woher die Schmetterlinge kommen?“ – Ob sie das schon weiß, was eine Raupe ist – das werde ich Svenja bei ihrem nächsten Besuch fragen. Vielleicht finden wir eine Raupe auf unseren Kohlköpfen. Einen großen Laufkäfer würde ich ihr auch gerne zeigen. Aber die werden auch überall immer seltener. Die Schmetterlingskenner, die diesen Bericht lesen,können vielleicht weiterhelfen: Ein seltenerer rotbrauner Schmetterling flog über unseren Garten und setzte sich einen Augenblick nieder, bevor er das Weite suchte Siehe Foto. Wie heißt dieser Schmetterling? Ist er wirklich selten? Hartmut Karge