Referenzen

Aus dem Tagebuch eines Geflüchteten

Im Garten habe ich die ersten Wurzeln in meiner neuen Heimat Minden geschlagen.

Vor 8 Jahren im März 2016 kurz nach meiner Ankunft aus Pakistan war ich zum 1.Mal im Garten. Hier habe ich die ersten deutschen Sätze gelernt, Kabel und Platten verlegt, Gartentische für Kinder gebaut,

Kartoffeln pflanzen, kochen gelernt und soviel mehr. Mir wurde geholfen, Deutsch zu lernen und die deutsche Kultur, Demokratie und das Grundgesetz erklärt. Von Beginn an, war ich wie alle anderen Geflüchteten aus Afghanistan, Syrien, Iran, Ghana und Eritrea Teil der Gemeinschaft und der Mindener Gesellschaft.

Lothar und Elisabeth haben uns zu jeder öffentlichen Veranstaltung ob Stadtbibliothek, Theater, VHS oder Jahresempfang in der Bürgerhalle mitgenommen und uns mit Mindener Bürger*innen sowie Bürgermeister und Ratsmitgliedern bekannt gemacht. Wir gehörten und gehören dazu. Darauf sind wir stolz. Unsere Heimat ist Minden geworden. Das verdanken wir vielen Menschen im Garten. Sie haben uns mit Respekt behandelt und immer geholfen. Wir waren Fremde und wurden schnell Freunde. Auch nach 8 Jahren bin ich noch ehrenamtlich im Garten tätig.

Zwischenzeitlich habe eine Ausbildung bei ESM Ertl Systemlogistik gemacht und leite nach meiner bestandenen Prüfung den Standort in Päpinghausen. Ihtisham Ud Din

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Der Gemeinschaftsgarten ermöglicht es Kindern und Eltern verschiedener Kulturen durch Vielfältigkeit und nachhaltigen Aktionen ein Stück Heimat in Minden zu finden. Ein Treffpunkt der Kommunikation-, Arbeit und Bildung für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten. Gemeinsam Heimat schaffen, um die Gemeinschaft zu stärken, Umweltbewusstsein fördern und den Zugang zu frischen, lokal angebauten Lebensmitteln verbessern. Die Zusammenarbeit der Teilnehmenden schafft nicht nur ein respektvolles Miteinander, sondern auch ein Gefühl der Verbundenheit zu Minden als Heimat sowie Nachhaltigkeit in der Gemeinschaft und Gesellschaft.

Dipl. Ing. Margot L. Minden

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anstiftung

Der Verein GreenFairPlanet engagiert sich seit mehr als 20 Jahren ehrenamtlich für Ernährungssouveränität, Umweltgerechtigkeit und die Partizipationsmöglichkeiten aller gesellschaftlicher Gruppen. Im Interkulturellen Gemeinschaftsgarten Tausendschön begegnen sich Menschen mit und ohne Migrationshintergrund und Fluchterfahrung auf Augenhöhe.

Beim Gärtnern, bei Kunst und Kultur, bei Workshops und vielen Veranstaltungen treffen Menschen aufeinander, die den facettenreichen Garten gemeinsam gestalten. Der Verein fördert Talente und Fähigkeiten, ermutigt und empowert.  

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Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, die ganz besonders herausragende Unterstützung und Kooperation von GreenFairPlanet mit den Vereinsgemeinschaften Rechtes Weserufer und Dankersen hervorzuheben. Viele verschiedene Veranstaltungen wurden mit Hilfe von GreenFairPlanet mit seinen geflüchteten Gartenfreunden*innen erfolgreich durchgeführt z.B. der jährliche multikulturelle Kinder- und Jugendtag RW, sowie das Kindergartenfußballturnier.

Das außergewöhnliche Engagement von GreenFairPlanet hat sich vor allen Dingen in den vergangenen 2 Jahren der Pandemie gezeigt. Unter dem Motto: Einfach mal ein Dankeschön nähten die geflüchteten Frauen unter Anleitung von GreenFairPlanet Stofftaschen, die mit kleinen Leckereien befüllt wurden und an ehrenamtliche Helfer*nnen der verschiedensten Vereine verteilt werden konnten. Zu Ostern gab es dann eine kleine Aufmunterung für die durch die Pandemie besonders betroffenen Senior*innen: GreenFairPlanet bepflanzte und bemalte Blumentöpfe, die dann mit einer Süßigkeit durch viele Helfer*innen verteilt wurden.

Das Besondere ist GreenFairPlanet motiviert Geflüchtete für das Ehrenamt. Der Verein fördert die gesellschaftliche Teilhabe und nutzt jede Möglichkeit, die Fähigkeiten von  Neuzuwanderer*innen in der Focus der Öffentlichkeit zu stellen.

Renate Schermer, Ortsbürgermeisterin Dankersen

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Das Besondere am Verein GreenFairPlanet ist für mich als Person, Deborah Kreimeier, der Gemeinschaftsgarten Tausendschön. Bereits beim Eintreten durch das Tor im Tausendschön vergesse ich die Welt um mich herum.
Man wird herzlich empfangen meist von der Initiatorin Elisabeth, Schmelzer.
Bei meinem ersten Betreten des Gartens habe ich eine Führung bekommen und durfte sofort erleben wie einfach ein Miteinander trotz oder auch gerade auf Grund der vielen verschiedenen Kulturen der „Gartenmenschen“ funktioniert.
Das ist für mich als Person aber vor allem auch für meine Arbeit im Bundesprogramm „Kita-Einstieg: Brücken bauen in frühe Bildung“, bei der Stadt Bad Oeynhausen, ein großartiges Vorbild.

Der Verein GreenFairPlanet setzt sich für die Integration von Menschen nicht nur ein, sondern lebt diese so, als wäre es kinderleicht! Das ist einfach großartig.

Mittels einer Themenwoche „Gesunde Woche“ im Bundesprogramm, konnten Kinder im Alter von 0-6 Jahre gemeinsam mit ihren Eltern, angeleitet durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Vereins einkaufen und kochen. Es wurde gezeigt, dass sich auch im Discounter mit wenig finanziellen Mitteln ein biologisches und gesundes Essen zubereiten lässt.

In einem weiteren Nähprojekt zwischen des Bundesprogrammes und dem Verein, konnten die Beziehungen untereinander weiter wachsen und einige Familien aus Bad Oeynhausen haben sich auf den Weg gemacht, den Gemeinschaftsgarten Tausendschön mit einem Besuch selbst zu erleben.

Das Engagement und Herzblut dieses Vereins ist für mich eine einzigartige Erfahrung! Vielen Dank an so ein tolles Ehrenamt!!
Deborah Kreimeier, Koordination- und Netzwerkstelle Bundesprogramm

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Quartiersmanager Rechte Weserseite

„Der Verein GreenFairPlanet e.V. leistet mit dem Gemeinschaftsgarten Tausendschön in Minden-Leteln einen wichtigen integrativen Beitrag für Groß und Klein. In wöchentlichen niedrigschwelligen und erlebnispädagogischen Angeboten werden Menschen aus anderen Kulturkreisen für die heimische Flora und Fauna begeistert und die regionale Küche erklärt. So lässt sich die deutsche Sprache ganz praktisch und lebensweltnah zusammen mit Ehrenamtlichen aus der Region erlernen. Für das Quartier Rechte Weserseite ist dies ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der interkulturellen Verständigung.“ Erik Hasse

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Der Verein GreenFairPlanet ist mit seinem „Garten Tausendschön“ ist eine vorbildliche Initiative zur Integration von geflüchteten Menschen aus aller Welt. Hier treffen sich Nationen und Kulturen umd gemeinsam im Garten zu arbeiten und aus dem Garten geerntete Früchte zu verarbeiten. Dadurch lernen die geflüchteten Menschen niederschwellig Deutsch und erhalten ganz nebenher ein wunderbares Netzwerk an Freundschaft, Unterstützung und Empowerment. Der Ev. Kirchenkreis Minden schätzt die Arbeit dieses Vereines sehr und unterstützt sie gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten. Flüchtlingsberatung Evangelischer Kirchkreis Minden

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Seit Jahren setzen sich Ehrenamtlichen im Gemeinschaftsgarten Tausendschön für die Erhaltung und
Stärkung des regionalen Erbes und der Vielfalt ein. Ein Stück Heimat Säen, pflanzen, pflegen, weitergeben für die nächsten Generationen. Saatgut ist Kulturgut. Gemeinsam mit Erwachsenen, Kinder und Jugendliche bewahren und vermehren sie die aus der Region gezüchteten alten Gemüse- und Obstsorten in Minden. Im Tausendschön wird geteilt: Saatgut, Pflanzen, Ernte, Wissen und Fertigkeiten für die nächsten Generationen. Das teilen von Wissen ist für Minden die Erhaltung einer lebendigen Heimat.
Dies gelingt insbesondere durch persönliche Begegnungen und Austausch, durch Teilhabe am Leben. Mit dem ehrenamtlichen Engagement stärken sie die Gesellschaft durch das Gemeinsame: Unsere Heimat – Minden. Gabriele Fuchs, Naturpädagogin

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Die Idee des Gemeinschaftsgartens – Slow Food Deutschland

Seit dem Jahr 2000 tritt GreenFairPlanet konsequent für gutes Essen, gute Landwirtschaft für alle sowie für die Bewahrung der biologischen Vielfalt und einen lebendigen Planeten ein. Der Verein fördert und fordert regionale Ernährungssouveränität, Bauernhöfe statt Agrarindustrie sowie Tierwohl. Der Gemeinschaftsgarten Tausendschön ist eine nachhaltige Ernährungs- und Wertschätzungsbildung in Form von Säen, Pflanzen, Ernten, Kochen, Vorratshaltung. Der Garten ist globaler Lernort, Begegnung und Teilhabe für Integration und Inklusion. Gemeinsam, im freundschaftlichem Miteinander, halten die Menschen dort Hühner, Enten, Ziegen und Bienen. In Schulen, KiTa’s, Jugendhäusern und sozialen Einrichtungen vermittelt Elisabeth Schmelzer mit ihrem Garten Themen wie Lebensmittelverschwendung, regionale Ernährung, Biodiversität, Artenvielfalt, Bienenschutz, Hochbeete und Urban Gardening.

„Seit 1979 stehe ich als Person und seit 20 Jahren mit dem Verein GreenFairPlanet für gutes Essen, gute Landwirtschaft für alle weltweit“, erzählt Elisabeth Schmelzer. „Da ist Tausendschön-Dein Gemeinschaftsgarten die logische Konsequenz, Menschen einzuladen, mitzumachen ihr eigenes Gemüse anzubauen.“ Entsprechend zögerte sie auch nicht lange, als vor fünf Jahren jemand telefonisch bei ihr fragte, ob ihr Verein nicht Interesse an der Nutzung des Grundstücks hätte. Sie hatte. Und schloss eine Vereinbarung mit dem Eigentümer, der den Garten so lange zur kostenlosen Nutzung überlässt, wie der Garten dem Gemeinwohl dient.

Und das tut er. Auch, weil Elisabeth Schmelzer sich für das Projekt regelrecht aufopfert Um fünf Uhr beginnt sie ihre Werktage, schmeißt das Büro, befüllt Internetauftritte mit Inhalten, bereitet die vielen Netzwerktreffen und Veranstaltungen vor. „To Do Listen für Gärtnern nach dem Mondkalender, Materialbeschaffung, Konzepte für die Projekte für Schulen, KiTa’s, Ferien entwickeln“, zählt Schmelzer auf und erklärt, für was es alles den reibungslosen Ablauf braucht. Zudem wollen die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen organisiert werden.

Schmelzers Engagement reicht außerdem weit über Minden hinaus. Seit vielen Jahren ist sie beispielsweise zusammen mit anderen gesellschaftlichen Gruppen bei der Wir haben es satt-Demonstration in Berlin aktiv. Schließlich hat man gleiche politische Ziele. Den Draht zu Slow Food hält sie seit 20 Jahren und arbeitet eng mit verschiedenen Slow Food Youth-Gruppen zusammen.

Die politischen Lehren aus dem Gemeinschaftsgarten

„Politik muss durch Transformation die Ernährungssysteme so verändern, wie  Menschen und unser Planet sie dringend brauchen“, sagt Schmelzer, die eben auch ein politischer Kopf ist. „Für die Zukunft der Ernährungswelt ist wichtig, dass an Kindergärten, Schulen oder Jugendhäusern eigene Gartenprojekte entstehen, in denen Kinder Gemüse anbauen, zubereiten und gemeinsam essen. Dies hilft nicht nur gegen Fehlernährung, sondern führt auch zu einem anderen Denken und zur Wertschätzung der Lebensmittel.“

Schließlich setzt sich kaum jemand so engagiert, beharrlich und erfolgreich für die Vielfalt in unserer Ernährung und Lebensmittelwelt ein wie die Frau aus Ostwestfalen Und niemand verkörpert dieses Bild vom Einzelnen, der die Ernährungswelt verändern kann, besser als Elisabeth Schmelzer. „Weil Sie zeigen, dass ein einzelner Mensch die Kraft hat, die Ernährungswende voranzubringen“, wie auch Preis-Kuratorin Barbara Assheuer während der Verleihung an Schmelzer gewandt sagte. „Alles was Sie machen, machen Sie mit Leichtigkeit und Freude.“ Quelle