Ein Indianerbeet wird angelegt. Es wird auch Milpa genannt, das bereits Maya und Azteken kannten.
Die Milpa ist der gleichzeitige Anbau dreier Kulturpflanzen, Mais, Bohnen und Kürbis, die gemeinsam ein symbiotisches Ökosystem formen. Diese Pflanzenkombination wird auch “die drei Schwestern” genannt und bilden eine Symbiose. Der Mais dient den Bohnen als Rankhilfe, die Bohnen wiederum liefern dem Mais den benötigten Stickstoff (Bohnen gehören zu den Legumiosen und sind in der Lage Stickstoff aus der Luft zu binden und den Boden damit anzureichern), während die großen Blätter des Kürbis den Boden beschatten / abdecken und so Erosion und Austrocknung durch Wind, Sonne und Regen verhindern.
Mais und Kürbis hatten wir im März vorgezogen. Die Bohnen wurden direkt ins Freiland gesteckt. Gepflanzt wurde auf einem mit Terra Petra vorbereitetem Boden. Der Vorteil von Böden mit Terra Preta-Substrat ist u.a., dass diese durch die Sonne schneller erwärmt werden und alles schneller keimen und wachsen kann.
Milpa ist nicht nur eines der ältesten und ertragreichsten agrarökologischen Systeme der Welt, sie transportiert auch die mystischen Aspekte des uralten Maiskults, wodurch sie im kulturellen Leben der indianischen Ureinwohner eine zentrale Rolle spielt.
Im Gemeinschaftsgarten Tausendschön wollen wir bewahren, entwickeln und weitergeben. Wir lernen durch ausprobieren und genaue Beobachtung und dem Austausch beim Kaffeeklatsch. Dies ist ganz im Sinne der der alten indigenen Kulturen, in denen das gemeinschaftliche und soziale Miteinander eine wesentliche Rolle spielt.