18.4.2015
„Für Elise“ unter dem blühenden Pflaumenbaum
Hochbetrieb im Garten „Tausendschön“. Beim Säen und Pflanzen helfen an diesem schönen Frühlingssamstag mehrere Frauen, und die vor einer Woche zugezogene Nachbarfamilie aus Aserbaidschan kommt auch herüber.
Die Sonne der letzten Tage hat den Pflaumenbaum zum Blühen gebracht. Der Garten macht Fortschritte. An vielen Stellen wird gearbeitet. Um den Walnussbaum herum wird der Giersch entfernt und Kapuzinerkresse dort gesät. Neben dem Brunnen um den Holunderstrauch wird Bärlauch gepflanzt. An anderer Stelle werden drei Reihen Radieschen gesät.
In andere Beete wird Batavia- und Pflücksalat gepflanzt, der von Biobauer Günter Becker gespendet wurde und von Elisabeth Schmelzer am Vormittag vom Wochenmarkt abgeholt worden ist. Mais und Erbsen werden von Julia in Mini Gewächshäusern vorgezogen.
Birgit pflanzt weitere Kräuter und richtet einen Platz für die Brennnessel und weitere Wildpflanzen ein. Die Brennnessel ist nicht nur eine wertvolle und nachhaltige Ressource, sie ist auch ein Symbol für den gesellschaftlichen Wandel. Die Sozialwissenschaftlerin hat sich zum Ziel gesetzt die Ernährungsgewohnheiten ihrer Mitmenschen umzukrempeln. Für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion, eine gesündere Nahrungszusammensetzung, neue gesellschaftliche Werte und mehr Lebensqualität für uns alle geht sie ungewöhnliche Wege. Am 2. August ist der Tag der Brennnessel im Gemeinschaftsgarten Tausendschön.
Das Platten legen für den Hauptweg wird fortgesetzt.Später kommen noch Tanja und Andreas in den Garten.Tanja wird für die künstlerische Gestaltung des Eingangstores sorgen. Andreas hat seine Hilfe zum Gewächshausbau angeboten.
Die zehnjährige Julia, die mit ihrer Großmutter mitgekommen ist, hilft fleißig beim Einpflanzen der jungen Salatpflanzen.Sie erzählt, dass sie auch Keyboard in der Primusschule lernt. Hartmut Karge, dessen Auto wie üblich mit allen möglichen Utensilien und Papieren vollgepackt ist,macht dem Mädchen den Vorschlag:“Spiel uns doch zu Kaffee und Kuchen einige Melodien vor.Ich habe in meinem Auto ein Keyboard.“ Gesagt, getan. Julia spielt uns auf dem Keyboard „Für Elise“ von L.v.Beethoven vor. Auch der von allen Klavier spielenden Kindern geliebte Flohwalzer darf nicht fehlen. So haben die Gartenmitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Freude, der Kleinen zuzuhören. Das Mädchen pendelt hin und her zwischen Salatbeet und Keyboardtisch. Denn sie kann sich gar nicht vom Musikspielen trennen. Für Elise
Im Anschluss an die Gartenarbeit lässt es sich unsere Nachbarsfrau aus Aserbaischan nicht nehmen, die Gartenfreunde zum Tee in ihre Wohnung einzuladen. Eine schöne Geste der Herzlichkeit.
Hartmut Karge