Noch sind die Nistkästen leer 12.4. 2015
„Blaumeisen riechen gut“ Können Singvögel riechen?
Die Gartensaison ist eröffnet. Vereine bieten an diesem Wochenende Pflannzenbörsen an. Im Kurpark von Porta Westfalica, am Heuerlingshof in Rothenuffeln. beim Frühjahrsmarkt in Windheim steht ein Stand mit Nistkästen. Rustikal, und aus rohem Holz zusammen gezimmert. Unlackiert. Dafür aber so preisgünstig ( 3 € pro Kasten), dass ich spontan entscheide, für die Singvögel weiteren Wohnraum zu schaffen. Diese Gelegenheit sollte man nicht ungenutzt lassen und die Kästen zu den schon aufgehängten in die Bäume hängen.
Auf meine Nachfrage, warum die Vogelkästen nicht lackiert seien, erhalte ich eine überraschende Antwort: „In lackierte Kästen gehen die Vögel wegen des Lackgeruchs weniger gern rein.“ Das scheint mir einleuchtend und gibt mir vielleicht eine Antwort auf die Frage, warum in die neuen frisch gelackten Häuschen im Gemeinschaftsgarten noch keine Vögel eingezogen sind Diese Begründung wird von Vogelliebhabern in unsrer Gesprächsrunde am Kaffeetisch im Garten als unsinnig abgetan. Da erinnere ich mich an meine eigenen Aussagen in der Schule, dass man aus dem Nest gefallene Vogelkinder anfassen und zurücksetzten kann. Warum? – “Vögel können gar nicht riechen.“ Damit erübrigt sich jegliche Diskussion, ob die Vogeleltern ihre von Menschen berührten Jungen nicht mehr annehmen. Schnee von Gestern? Der Frage, ob Singvögel riechen können, soll noch mal nachgegangen werden. Nach dem Vortrag in der Biologischen Station Minden über den Vogel des Jahres,den Habicht, befrage ich den ausgewiesenen Vogelexperten . Er erzählt mir, dass es unwahrscheinlich und nur bekannt sei, dass Neuweltgeier und der Kiwi riechen können, aber das seien ja keine Singvögel. Also verfestigt sich auch bei mir die Meinung, die meisten Vögel können nicht riechen, zumal ich vor kurzem in einem Naturfilm über die Vögel im Nationalpark Harz gesehen habe, wie ein Vogelexperte zwecks Bestandsaufnahme aus allen Kästen die Nestlinge herausgenommen, beringt und wieder zurückgesetzt hat.
Aber trotzdem: Was die Riechfähigkeit unserer Singvögel betrifft, da haben Studien – wie man aus Internet-Berichten nachlesen kann – zu Erkenntnissen geführt, welche die alte Lehrmeinung über Bord werfen! So beweisen z.B. Experimente (Nistkästen mit Frettchengeruch versehen), dass der Geruchssinn der Vögel bei der Wahrnehmung von natürlichen Feinden eine große Rolle spielt. „Bild der Wissenschaft“ titelt „Blaumeisen riechen gut“ (29.04.2008).
Wir werden in unserem Gemeinschaftsgarten überprüfen können, ob die vor einigen Wochen frisch lackierten Nistkästen schlechter angenommen werden als die unlackierten. Wir hängen sie beide nebeneinander auf.