Benjeshecke

Am Samstag haben Jugendliche eine Benjeshecke im Gemeinschaftsgarten Tausendschön angelegt. Nun werden sie und alle Gäste  zum Beobachter eines Naturschauspiels.

Gartenkinder

Die Benjeshecke wurde nach ihren Erfindern, den Brüdern Hermann und Heinrich Benjes, benannt und ist inzwischen ein fester Begriff bei Naturschützern und Naturschutzverbänden.»Eine Hecke zieht Tiere an wie ein Magnet, sie ist der Finger an der Hand des Waldes.« (Heinrich Benjes). Laut SPIEGELspecial gilt die Benjes-Hecke als »das erfolgreichste Flurbelebungskonzept der Naturschutzgeschichte«.

Die  „Benjeshecke“, die Pflanzen und Tieren ein Refugium bietet, ist ein wertvoller Bestandteil in unserem Gemeinschaftsgarten.,Sie besteht aus Totholz von heimischen Gehölzen und anderen natürlichen Materialien bestehende Hecke wandelt sich nämlich im Laufe der Jahre zum blühenden Wall, der  ein Biotop für Tiere (z.B. Käfer, Asseln, Igel) wie geschaffen ist.  Unsere heimischen Gehölze der Tierwelt über das ganze Jahr einen mehr oder weniger reich gedeckten Tisch.

Im Laufe der Zeit entstehen aber auch neue Hecken und Feldgehölze, denn die Tiere sorgen für die Verbreitung von Samen, die im Unterholz Möglichkeiten zum Keimen und Wachsen haben.

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Die Benjeshecke ist von großer Bedeutung im Haushalt der Natur. Sie gehört in jeden Naturgarten.Totholz ist die Lebensgrundlage tausender Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen. Nach dem Absterben von Bäumen und Gehölzen nutzen unzählige, teilweise bedrohte, Organismen die enthaltenen Nährstoffe und Restenergie, bis das Holz völlig zersetzt ist. In der Natur ist Totholz leider selten geworden.In den Hohlräumen finden Igel Winterruheplätze, Erdkröten und nützliche Insekten Versteckmöglichkeiten und Vögel Brut- und Nahrungsplätze  Es wird ein Biotop für Tiere (z.B. Käfer, Asseln, Igel) geschaffen

 

 

Das Prinzip einer Benjes-Hecke ist die bandartige Ablagerung von Baum- und Strauchschnittgut.

  1. Zunächst sammelt man Baum- und Heckenschnitt und lagert das Material in der Nähe des späteren Heckenstandortes.
  2. Bevor mit dem Aufschichten begonnen wird, solltre man in unregelmäßigen Abständen Bäume und Sträucher im späteren Verlauf der Hecke pflanzen (Initialpflanzung).
  3. Danach werden die Äste und Zweige in 3 m Breite bis zu 1 m hoch aufgeschichtet; es ist darauf zu achten, dass – wie bei einer wirklichen Hecke – die dicken Aststellen unten und die Zweigspitzen oben und außen zu liegen kommen.
  4. Schichten Sie nicht zu dicht, damit Samen und Beeren (Vogelanschiss) genügend Licht zum Keimen haben.
  5. Eine Benjeshecke durchläuft verschiedene Entstehungsstadien:
    Gestrüpphecke – Krauthecke – Standortgerechte Einzelgehölze – Feldhecke.
    Das Totholz wird im Laufe des mehrjährigen Prozesses von Pilzen, Bakterien und Käfern zu Humus verwandelt.
  6. Bei der „Pflanzung“ einer Benjeshecke sind Geduld, Sensibilität und gute Beobachtungsgabe gefragt, um verschiedene Entwicklungsstadien mit allen Sinnen zu begleiten.

weiterführende Literatur:

Heinrich Benjes: Die Vernetzung der Lebensräume mit Feldhecken, Natur & Umwelt, München 1986